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Was bedeutet New Work? Wie können Unternehmen attraktiver für Arbeitnehmer*innen werden und Ihre Mitarbeiter*innen binden?
New Work
Die Grundidee von New Work ist rund 40 Jahre alt (Frithjof Bergmann 1985) und steht heute synonym für verschiedene Ansätze, die Arbeitswelt zukunftsfähig zu gestalten. Stichworte sind hier die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten, die bessere Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, agile Arbeits- und Organisationsformen, Wertebasierung und Sinnstiftung von Arbeit – Ansätze, die nicht nur bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften für Unternehmen von zentraler Bedeutung sind, sondern auch wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen beitragen.
Was bedeutet New Work heute?
New Work adressiert mit Führung, Kommunikation und Unternehmenskultur zentrale Themen der Arbeitswelt und betrifft damit elementare Strukturen eines jeden Unternehmens. Veränderungen in der Arbeitswelt sind heute eng mit den Chancen der digitalen Transformation verbunden und hierin liegen auch große Potenziale für die Realisierung von New Work.
So gilt die Digitalisierung betrieblicher Prozesse heute als Schlüsselfaktor für die Umsetzung von New Work. Die Chancen der Digitalisierung müssen jedoch zunächst erkannt, bewertet und passgenau in die eigene Organisation überführt werden, was viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt. Zu klären ist z.B., welche technischen Lösungen überhaupt geeignet sind, die Zusammenarbeit und Kommunikation im eigenen Unternehmen effektiv zu unterstützen, die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern und wie diese in den organisationalen Veränderungsprozess sinnvoll integriert werden können.
New Work schärft den Blick dafür, dass das Ziel sämtlicher Veränderungsprozesse im Unternehmen sein sollte, diese immer auch zu nutzen, um den Bedürfnissen aktueller und zukünftiger Beschäftigter gerecht zu werden (Mitarbeiterzufriedenheit, –bindung und Arbeitgeberattraktivität stärken) und technische Lösungen nicht als Selbstzweck zu betrachten.
Warum New Work?
Die Arbeitswelt verändert sich, Digitalisierung, hybrides Arbeiten und agile Teams haben die Anforderungen an die Arbeitsgestaltung nachhaltig verändert. Neue Konzepte sind gefragt, die Unternehmen wie Beschäftigten die gewünschte Flexibilität bei Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung bieten, die Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten fördern, die Kreativität und den Innovationsgeist fördern. Dabei geht es nicht nur um Mitarbeiterzufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität, sondern auch darum, schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können, insgesamt den Anforderungen der sogenannten VUKA-Welt (volatil, unsicher, komplex und mit widersprüchlichen Anforderungen) besser gewachsen zu sein, auch zukünftig genug qualifizierte Beschäftigte zu haben und diesen ein Arbeitsumfeld zu bieten, in dem sie ihre Potenziale voll ausschöpfen können.
Wie kann New Work in kleinen und mittleren Unternehmen umgesetzt werden?
Welche Voraussetzungen sind für eine erfolgreiche Umsetzung von New Work in KMU zu beachten? Welche Potenziale der überbetrieblichen Kooperationen bieten sich im Kontext von New Work und Digitalisierung in der Region Hunsrück und Naheland? Welche Bedeutung haben verschiedene Dimensionen von New Work für die Bindung von Beschäftigten an einen Arbeitgeber? Wie kann New Work zu einer Erhöhung der Arbeitgeberattraktivität in kleinen und mittleren Unternehmen beitragen? Wie lässt sich eine Öffnung von Unternehmen für neue Arbeitsgestaltungsansätze realisieren?
Gerade kleine und mittlere Unternehmen werden durch die oben beschriebenen Veränderungsprozesse im Kontext von New Work und digitaler Transformation vor besonders große Herausforderungen gestellt, deren Bewältigung mit einem entsprechenden Zeit- und Ressourcenaufwand einhergeht. Diese Ressourcen sind in KMU nicht immer in dem Maß vorhanden, wie es für die Gestaltung tiefgreifender Veränderungsprozesse notwendig wäre.
Hier setzt das Projekt ArbeitSooNahe an, bei dem genau dieser Fokus auf die Umsetzbarkeit von New Work-Ansätzen in regional verwurzelten KMU im Mittelpunkt steht – praxisnah und an den Bedürfnissen und Anforderungen von KMU orientiert.
Arbeitgeberattraktivität
Als Arbeitgeber attraktiv zu sein ist heute mehr denn je ein Thema für Unternehmen. Gerade in ländlich geprägten Regionen spüren Unternehmen häufig einen Mangel an Fachkräften. Die Gewinnung neuer MitarbeiterInnen mit der passenden Qualifikation dauert länger und ist aufwändiger und das Halten der begehrten Fachkräfte eine Herausforderung für sich.
Die Ursachen hierfür sind vielfältig, insgesamt haben Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt jedoch dazu geführt, dass die Auswahl im Bewerbungsverfahren heute vielfach eher bei BewerberInnen liegt als auf der Seite des Unternehmens. Diese Entwicklung ist eine besondere Herausforderung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in ländlichen Regionen.
Neben materiellen, finanziellen Anreizen gibt es auch vielfältige immaterielle Anreize, die Beschäftigte überzeugen können. Zu diesen Anreizen gehören unter anderem Flexibilität bezüglich der Arbeitszeit und dem Arbeitsort, das Unternehmensklima, die Arbeitsplatzsicherheit sowie die Entfaltungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz (Abwechslungsreichtum der Aufgaben, selbstständige Gestaltung des Arbeitsprozesse, Einbindung in Unternehmensentscheidungen etc.). Es geht also nicht immer nur ums Geld.
Dabei gibt es ganz konkrete Ansätze, um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern. Ein erster Schritt kann es z.B. sein, zunächst die Sichtweise der eigenen Beschäftigten einzunehmen und herauszufinden, was das Unternehmen einerseits attraktiv macht und wo andererseits mögliche Defizite liegen.
In einem zweiten Schritt stellt sich dann die Frage, welche Möglichkeiten das Unternehmen hat, die erkannten Verbesserungsmöglichkeiten zu nutzen, um den Anforderungen und Bedürfnissen der jetzigen und auch der zukünftigen Beschäftigten besser gerecht werden zu können und insgesamt als zukunftsfähiges Unternehmen mit attraktiven Arbeitsbedingungen auch für potenzielle BewerberInnen sichtbar zu sein. Die Entwicklung einer Arbeitgebermarke (Employer Branding) kann hier der nächste Schritt sein.
Sie haben Fragen zum Thema Arbeitgeberattraktivität, interessieren sich für die wesentlichen Einflussfaktoren oder möchten Ihr Unternehmen für Fachkräfte attraktiver machen? Nehmen Sie gerne direkt mit uns Kontakt auf.
Mitarbeiterbindung
Mitarbeiterbindung ist die individuelle Verbundenheit und Identifikation der Mitarbeitenden mit „ihrem“ Unternehmen. Hierzu gehört z.B. auch Freude oder sogar Stolz, bei seinem Arbeitgeber beschäftigt zu sein und die persönliche Identifikation mit den Werten und Zielen des Unternehmens.
Die Gründe für eine starke Mitarbeiterbindung können individuell variieren. Während sie bei manchen Beschäftigten vielleicht auf die Qualität oder Innovationskraft der Produkte bzw. Dienstleistungen zurückgeführt werden kann, ist für andere die Wirkung des Unternehmens auf die Gesellschaft ausschlaggebender Faktor für die Mitarbeiterbindung. Ebenfalls die Anerkennung der Arbeitsleistung durch die Vorgesetzten und die sozialen Beziehungen innerhalb des Unternehmens die Mitarbeiterbindung stark beeinflussen. Dabei ist die Bindung der Mitarbeitenden an ihr Unternehmen eng verbunden mit der Arbeitgeberattraktivität (Verlinkung).
Nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sinnvoll für Unternehmen, die Mitarbeiterbindung gezielt zu stärken, um vor allem gefragte Fachkräfte mittel- und langfristig im Unternehmen zu halten.
Sie haben Fragen zur Mitarbeiterbindung, interessieren sich für die wesentlichen Einflussfaktoren oder möchten die Mitarbeiterbindung in Ihrem Unternehmen messen? Nehmen Sie gerne direkt mit uns Kontakt auf.
Die ArbeitSooNahe Standards
Wir sind davon überzeugt, dass unternehmerisches Handeln einer übergeordneten Mission und sinnstiftenden Werten folgen sollte – und nicht der Gewinnmaximierung um jeden Preis. Die Bedeutung unserer Arbeit für unsere Beschäftigten, Kundinnen und Kunden, Partnerinnen und Partner und die Gesellschaft als Ganzes steht im Mittelpunkt unseres Handelns. Nachhaltigkeit ist für uns dabei von großer Bedeutung. Wir setzen uns für ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Arbeits- und Prozessgestaltung ein.
Offenheit für Veränderungen
Wir sind offen für Veränderungen und gestalten den Wandel in der Arbeitswelt aktiv mit, um die Lebensqualität in unserer Region zu verbessern und damit wir als Region gemeinsam wachsen können.
Regionale Vernetzung und lokale Zusammenarbeit
Wir sind ein regional verwurzeltes Unternehmen. Daher unterstützen wir durch die Beteiligung an unterschiedlichen Projekten und Initiativen kontinuierlich die Vernetzung und Zusammenarbeit mit anderen Partnerinnen und Partnern aus der Region zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Gemeinschaft.
Verlässlicher Arbeitgeber
Unsere Beschäftigten können sich ebenso auf uns verlassen wie unsere Kundinnen und Kunden. Soziale Verantwortung fängt bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an, denen wir dauerhaft ein sicheres Einkommen und verlässliche Rahmenbedingungen bieten.
Fürsorglicher Arbeitgeber
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen sind uns sichere, gut ausgestattete Arbeitsplätze und insbesondere der Arbeits- und Gesundheitsschutz ein wichtiges Anliegen. Dabei handeln wir häufig über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus, um unseren Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen zu bieten.
Offene Kommunikationskultur
Transparenz und offene Kommunikation sind grundlegende Werte in unserem Unternehmen. Wir bieten eine Umgebung, in der Ideen und Feedback willkommen sind.
Eigenverantwortung und Selbstorganisation
Wir fördern die Eigenverantwortung und Selbstorganisation unserer Beschäftigten. Ihre individuellen Stärken tragen zum Erfolg unseres Unternehmens bei.
Karriereentwicklung und Weiterbildung
Unsere Beschäftigten sind unser wichtigster Erfolgsfaktor und eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und des Wissensaustauschs Grundlage unserer Zusammenarbeit. Wir investieren daher regelmäßig in die berufliche Weiterentwicklung unserer Beschäftigten, um gemeinsam Qualifikationen und Kompetenzen weiter zu entwickeln – vom Azubi bis zur langjährigen Fach- oder Führungskraft.
Moderne Arbeitsgestaltung und aktive Organisationsentwicklung
Wir setzen in unserem Unternehmen auf moderne Formen der Arbeitsgestaltung und probieren auch Neues aus, um schnell auf Veränderungen reagieren und innovative Lösungen entwickeln zu können. Als Unternehmen möchten wir uns aktiv weiterentwickeln – zum Nutzen unserer Beschäftigten wie unserer Kundinnen und Kunden. Diese Flexibilität ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Flexible Arbeitsmodelle
Wir bieten flexible Arbeitsmodelle, die es unseren Beschäftigten ermöglichen, ihre Arbeit mit ihren individuellen Bedürfnissen in Einklang zu bringen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für uns wichtig. Daher fördern wir z.B. auch mobiles Arbeiten, wo immer dies möglich ist.
Partizipation
Wir schätzen die Meinung und die Ideen unserer Beschäftigten. Partizipation ist wesentlicher Bestandteil unserer Unternehmenskultur und trägt zum großen Engagement und zur ausgeprägten Identifikation unserer Beschäftigten mit dem Unternehmen bei. Daher laden wir unsere Beschäftigten dazu ein, das Unternehmen und unsere Arbeitsweise mitzugestalten.